Christina und Felix
spielen im Kinderzimmer, während sich
ihre Eltern nebenan im Wohnzimmer
aufhalten.
„Du“, flüstert Christina, „jetzt sind
wir mal für ein paar Minuten ganz
still.“
„Warum?“
„Weil sie das an allermeisten
beunruhigt.“
Werner kommt mit zerrissener Kleidung
und blauen Flecken nach Hause.
„Du hast dich schon wieder mit einem
Jungen geprügelt“, stellt die
Mutter voller Verzweiflung fest. „Wie
oft habe ich dir schon gesagt,
dass du immer besonnen bleiben musst und
erst bis zehn zählen
sollst, wenn du merkst, dass du die
Beherrschung verlierst.“
„Das habe ich auch gemacht“, verteidigt
sich Werner. „Aber die Mutter
von dem anderen Jungen, mit dem ich
diese Auseinandersetzung hatte,
muss ihm geraten haben, nur bis fünf zu
zählen.“
„Gestern bin ich wie ein Blöder durch
die Gegend gerannt, um zu verhindern,
dass sich zwei Jungen prügeln.“
„Und hast du Erfolg gehabt?“ – „Ja, der
andere hat mich nicht eingeholt.“
Der kleine Mischa kommt mit einem blauen
Auge nach Hause und sagt zu
seiner Mutter: „Das stammt von einem der
großen Jungs, die mich
nicht leiden können.“ – „Morgen schenkst
du ihm einen
Schokoriegel. Dann werdet ihr bestimmt
Freunde.“
Am nächsten Tag ist auch Mischas zweites
Auge blau. „Wer war das
denn schon wieder?“, fragt die Mutter.
„Wieder der große Junge.
Er mag keine Schokoriegel.“
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