„Im Dorf war ein Feuer ausgebrochen. Drei Tage später
mussten die Kinder einen Aufsatz darüber schreiben. Petra schreibt:
„Sehr viele Feuer entstehen durch Kinder. Diese werden teils durch Leichtsinn,
teils durch Spielen erzeugt.“
Die Lehrerin ist sehr zufrieden - und daher etwas misstrauisch.
„Dein Geschichtsaufsatz ist wirklich sehr gut“, lobt sie. „Bloß
- hast du ihn auch allein gemacht?“ – „Ja, Frau Maier. Nur bei der Ermordung
von Julius Cäsar hat mir mein großer Bruder etwas geholfen.“
Ungläubig betrachtet der Sechsjährige seine neuen Geschwister,
Vierlinge, die am Tag zuvor auf die Welt gekommen sind.
Danach besucht er seine Mutter im Wochenbett und sagt mit vorwurfsvoller
Miene: „Das kommt davon, dass du die Bestellung bei dem Storch nicht selbst
aufgegeben hast. Du hättest doch bedenken müssen, dass Vati stottert.“
Schwungvoll kracht der Schulranzen zu Boden, und Marianne verkündet
voller Stolz: „Papa, ich war heute in der Schule die Beste im Diktat!“
Knurrt der Vater: „Typisch, du wirst deiner Mutter immer ähnlicher!“
„Jetzt ist es neun Uhr!“, faucht der Lehrer den Schüler Müller
an, als der ohne jede Eile zur Klassenzimmertür hereinspaziert. „Du
hättest doch schon um acht Uhr hier sein sollen!“
Meint Müller: „Warum? War was Besonderes los?“
„Heini“, nimmt sich die Mutter ihren Zehnjährigen vor, „gestern
war im Kühlschrank noch ein Stück Torte. Heute ist es spurlos
verschwunden.“
„Wirklich?“, staunt der Sohn. „Da muss ein Wunder geschehen sein.“
„Rede keinen Unsinn. Du hast die Torte gegessen. Es gibt keine Wunder.“
„So“, sagt Heini gekränkt, „noch nicht einmal seinen Kinderglauben
darf man behalten.“
Es schimpfte die Mutter: „Dieter, du hast wirklich keine Manieren!“
– „Doch, die hebe ich mir aber auf, bis Besuch kommt.“
Mit Vorliebe patscht die kleine Sandra mit ihren Händchen auf Spiegel
und Fenster. An Sandras sechstem Geburtstag entdeckt ihre Mutter wieder
einmal einen Händeabdruck auf dem Schlafzimmerspiegel. Vorwurfsvoll
sagt sie zu ihr: „Du bist jetzt sechs Jahre alt. Da macht man so etwas
nicht mehr.“
Prompt kommt Sandras schlagfertige Antwort: „Das ist gestern passiert.
Und da war ich noch fünf.“
Der zwölfjährige Sohn erklärt: „Wenn ich viele Moneten
hätte, würde ich irgendwo hingehen, wo ich schon lange nicht
mehr war.“
„Hier hast du Geld“, sagt sein Vater. „Geh mal wieder zum Friseur.“
Vater will einen Nagel in die Wand schlagen, aber der wird krumm. „Ralf“,
sagt der Vater zu seinem Sohn, „hol mir aus der Küche mal die alte
Beißzange.“ Ralf öffnet die Tür zur Küche und ruft:
„Mutti, Papi braucht dich!“
„Na, was wollten sie denn in der Schule alles von dir wissen?“, fragt
der Vater seine Tochter, die gerade von ihrem ersten Schultag nach Hause
gekommen ist. „Vieles. Die Lehrerin wollte sogar deinen Vornamen wissen.
Den habe ich aber nicht gesagt.“ – „Warum nicht?“
„Ja, weißt du, Papa, die Väter von den anderen Kindern hatten
so schöne Vornamen, und da wollte ich nicht sagen, dass du ‚Dicker‘
heißt.“
Raimund hat etwas angestellt und flüchtet vor der strafenden Hand
seiner Mutter unter ein Bett. Als sein Vater kurz danach heimkommt und
von der Geschichte erfährt, verspricht er seiner Frau: „Na, das werden
wir gleich haben.“ Und er kriecht unter das Bett, um seinen Sohn hervorzuholen.
Kaum sieht ihn Raimund, freut er sich: „Prima, Vati. Wenn sie hinter
dir auch her ist, bist du hier sicher.“
Stirnrunzelnd tadelt der Vater seinen sechsjährigen Sohn: „Wie
kommst du denn zum Essen an den Tisch? Schämst du dich nicht, oder
hast du mich schon einmal mit so schmutzigen Händen am Tisch gesehen?“
– „Ich nicht, Vati, aber sicher der Opa.“
„Mutti, wie hast du eigentlich Vati kennengelernt?“ – „Ich bin beim
Kahnfahren ins Wasser gefallen. Und da ist Papi ins Wasser gesprungen und
hat mich gerettet.“ – „Aha! Ist er deswegen dagegen, dass ich schwimmen
lerne?“
Es bat die Mutter: „Zu Weihnachten wünsche ich mir, dass du ein
liebes und nettes Mädchen wirst.“
„Zu spät, Mutti. Ich habe dir schon ein Geschenk besorgt.“
Als Mutti vom Einkaufen zurückkommt, fängt Reginchen jämmerlich
zu weinen an.
„Was ist denn passiert, meine Kleine?“, erkundigt sich die Mutter.
„Ich habe mir schon vor einer Stunde den Finger in der Tür gequetscht.“
„Und da weinst du erst jetzt?“
„Vorhin warst du ja nicht da.“
Es sagte die Mutter zu ihrem Sechsjährigen: „Bevor wir zum Zahnarzt
gehen, musst du dir aber noch die Zähne putzen.“
„Etwa auch den, den er mir ziehen wird?“
„Onkel, du bist nicht verheiratet?“ – „Nein, mein Junge.“
„Und wer sagt dir dann, was du nicht tun darfst und unbedingt tun musst?“
„Na, Fritzchen“, sagt die Tante, „was hat dein Vater gestern abend gesagt,
als ich noch so spät zu Besuch kam?“ – „Man soll den Tag nicht vor
dem Abend loben.“
„Könntest du nicht einmal die Augen zumachen?“, bittet der kleine
Kurt seine Großmutter.
„Warum denn?“
„Papi hat gesagt, dass wir viel Geld bekommen, wenn du die Augen schließt.“
Dagmar sieht, wie ihr Opa sein Gebiss reinigt.
„Kann man dich noch weiter auseinandernehmen, Opi?“, fragt sie erstaunt.
Mündliche Abiturprüfung. Der Lehrer fällt einem Oberprimaner,
der zwar seinen Stoff beherrscht, sich aber nicht elegant ausdrücken
kann, ständig in die Rede. Der Schüler, der seine Beschlagenheit
unter Beweis stellen will, versucht, den Faden seiner Ausführungen
immer wieder aufzunehmen.
Das passt dem Lehrer nicht, und er fährt den Primaner an: „Reden
Sie nicht dauernd, während ich Sie unterbreche!“
Es fragte der Lehrer: „Gibt es ‚Lebensgefahr‘ in der Mehrzahl?“ – „
Ja, klar. Lebensgefährtinnen.“
„Fritzchen“, sagt Tante Marianne und streicht ihrem artigen Neffen sanft
über das Haar, „du bist doch mein einziger Sonnenschein.“
„Nein, Tante“, widerspricht er, „ich scheine für die ganze Familie.“
Unlängst sind an einem unbeschrankten Bahnübergang zwei Kühe
überfahren worden. Auch Schulkinder müssen diesen Übergang
zur Schule benutzen, und zur Vermeidung weiterer Unglücksfälle
richtet der besorgte Direktor folgendes Schreiben an das Ministerium: Kürzlich
wurden zwei Kühe an dem unbeschrankten Bahnübergang überfahren.
Die Tiere mussten notgeschlachtet werden, und die gleiche Gefahr besteht
auch für unsere Schüler...
Fragt die Mutter: „Was ist das denn hier für ein Lärm?“ Erwidert
der Sohn: „Ach, Opa erklärt nur Vati, wie meine Hausaufgaben zu machen
sind.“
Die kleine Lea schleicht um ihre Tante herum und fragt schließlich:
„Wo bist du denn kaputt?“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Papa hat gesagt, du wärst ganz schön gerissen.“
Die kleine Tochter des Arztes stellt sich immer als „Kind von Doktor
Müller“ vor. Als ihre Mutter dies von Nachbarn erfährt, bittet
sie ihre Tochter: „Lass das lieber. Das hört sich nicht gut an.“
Einige Tage später fragt die neue Trainerin des Sportvereins die
Kleine: „Sag mal, bist du nicht die Tochter von Dr. Müller?“
„Das habe ich auch immer geglaubt, aber wie mir meine Mutter gesagt
hat, stimmt das offensichtlich nicht.“
„Wie gefällt dir denn dein neuer Vati, Stephan?“, fragt die Mutter
vorsichtig.
„Es geht schon so“, kommt die nicht gerade enthusiastische Antwort.
„Aber er hat doch schön mit dir gespielt. Du bist auf ihm geritten
wie auf einem richtigen Pferd.“ – „Schon, aber als ich ihm ein Hufeisen
annageln wollte, hat er ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut.“
„Mutti, warum hat Vati so wenig Haare?“ – „Weil er so viel nachdenkt.“
– „Und warum hast du so viele?“
„Aber Dietmar, wo bist du denn wieder gewesen?“, will die Mutter von
ihrem Sohn wissen, der völlig durchnässt nach Hause kommt. Und
fügt hinzu: „Es hat doch gar nicht geregnet.“
„Wir haben Hund gespielt“, sagt Dietmar.
„Aber davon kann man doch unmöglich so nass werden!“
„Doch, Mutti. Ich war immerzu der Laternenpfahl.“